Bürgerwerkstatt für die Skulptur “Käfer der Sinne” auf dem Europaplatz

Ideengeber Willi Volmar (2.v.r.) und seine Assistenten, die mitmachen wollen

(v.l.) Heribert Gebauer, Dagmar Pries, Meike Bartz, Helmut Pries und Monika Rudolp

“Ich will mitmachen”, sagte Helmut Pries und Heribert Gebauer fügte an, “ich will meinen Freund willi doch nicht allein lassen.” Sie und drei Frauen waren die ersten, die Hobbykünstler Willi Volmar ihre Mithilfe beim Aufbau einer Käferskulptur auf dem Europaplatz signalisiert hatten. Hier will Volmar bis Anfang November sein Kunstwerk “Käfer der Sinne” in einer Bürgerwerkstatt entstehen lassen und dazu einen VW-Krabbler im Maßstab von 1:2 in eine tragende Hand aus Pappmaché einbetten, die um ein Drahtgerüst aufgebaut wird.

Dazu sollen Farbschimmer in einer integrierten Lichtsäule, Klänge und Töne sowie Bewegung mit Hilfe eines Solarantriebs für den Ausbau verwendet werden. “Das sind so meine Vorstellungen”, erläuterte Willi Volmar, “wie es wirklich aussehen wird, ist noch offen.” Es sei ja schließlich Sinn einer Bürgerwerkstatt, die Dinge gemeinsam mit Erwachsenen und Kindern anzugehen, die ihrer Phantasie freien Lauf lassen können. Viele Hände werden gebraucht zur Pappmaché-Herstellung, bei der Unmengen von Papier geschnetzelt und in Kleister eingeweicht werden müssen.

Es sei wieder eine spannende Idee”, freute sich der Vorsitzende des Verkehrsvereins, Karsten Koppelin und stellte fest, dass sich seine Prognose “die Sache ist nicht endlich” zu Beginn der Käfer-Aktion zum 50-jährigen Jubiläum des Volkswagenwerks bewahrheitet. Das bestätigte Bürgermeister Manfred Schaub. Denn über 80 Modelle im Maßstab 2:1 wurden verkauft und bereits 600 von den kleinen Minikäfern zum selbst bemalen. Er habe nie gedacht, dass es so viele Sammler gäbe, so Schaub, auch gäbe es Menschen, die ganze Fotoserien im Stadtgebiet machen. Mit der Minikäfer-Ausstellung im Rathaus und einer Stadtrundfahrt sollte man meinen, dass die Aktion nun abgeschlossen ist und doch rückt jetzt wieder der Käfer in den Mittelpunkt des Stadtlebens, an die Bürger Anteil nehmen können.

“Mir ist vor allem wichtig, dass die Menschen stutzen, stehen bleiben und miteinander in das Gespräch kommen”, sagt Willi Volmar, “ich möchte mich bei der Arbeit gern unterhalten und schöne Gespräche führen.” Überzeugt ist er, dass es zu Hause viele Talente gibt, die werkeln und nicht an die Öffentlichkeit gehen, “die brauchen vielleicht einen kleinen Anschubs, etwas gemeinsam zu verwirklichen.”

Verwirklicht werden kann die Bürgerwerkstatt natürlich nicht ohne Unterstützung. So galt der Dank des Bürgermeisters den Sponsoren Andreas Schneider von E.ON-Mitte, Bernd Lenzing von der Raiffeisenbank und Robert Aschoff der RAWA GmbH, der in seinen eigenen Geldbeutel griff.

Zugriffen haben auch die vorbeikommenden Bürgerinnen und Bürger bei den saftigen Zwetschken und knackigen Äpfeln, die statt Gummibärchen und Schnucke angeboten wurden. Eine tolle Idee von Sabina Pitz-Bergmann und Tanja Großbernd, die an einem hübsch dekorierten Tisch für die Stadt bzw. den Verkehrsverein die Käfer in das rechte Licht rückten. Und ein Ende der Krabbler-Aktion ist noch nicht abzusehen. Denn Helmut “Hacki” Hack vom Verkehrsverein holte aus der Jackentasche ein kleines buntes Spielzeugauto mit Selbstantrieb. Welches Fabrikat Vorbild ist, sei der Phantasie jedes Einzelnen überlassen ...

Pressenotiz Stadt Baunatal