Stelzenhaus                                          

 

 

Flüchtlinge suchen Wohnraum.

 

In unserem Flüchtlingsheim Baunatal Hertingshausen ist es sehr gut zu wohnen,

aber es ist verständlich, dass die jungen Männer und Frauen jeder für sich eine eigene Räumlichkeit haben möchten.


Die Unterbringung von Flüchtlingen in unseren Häusern ist bei vielen Menschen in Deutschland nicht erwünscht –

leider ist uns nach 70 Jahren Frieden, letztendlich auch über die Wohlstandswahrung,

das Gefühl für Solidarität und Nächstenliebe wenig vorhanden. Außerdem besteht auch Unsicherheit und Angst –

gerade bei älteren Menschen – dass ein Mieter, die sich nicht an Absprachen und an vertragliche Vorgaben halten.

 

Ali Atnand ist ein junger Mann, der eine Ausbildung als Koch macht und beim Lernen von Deutsch,

Rechnen und das Fachwissen seines angestrebten Berufes, nicht die nötige Ruhe hat.

So geht es mehreren, und immer wieder werde ich gefragt, „Willi, hast du Wohnung für mich“.

 

Und deshalb wären Stelzenhäuser eine Alternative. (siehe die Zeichnungen weiter unten)

 

 

Flüchtlinge bauen sich ihre Häuser.

 

Diese Häuser haben Wohnflächen von 16 m² bestehend aus einem Raum, Küche, Wohnen, Schlafen

mit allen Einrichtungen, die auch für eine kleine Familie benötigt wird und Nasszelle Dusche,

Trockenklo, Waschbecken. (Im Vergleich zu einem Wohnmobil, das mit 8 m² die gleiche Einrichtung beinhaltet).

Der Hausbau soll ein Lernprojekt für handwerklich interessierte Flüchtlinge, die beim Bauen möglichst

viele Fähigkeiten erwerben können, um diese, nach ihrer Rückkehr in ihr Heimatland, anwenden zu können.

Es sind Holzarbeiten für den Bau der Wände, 12 Volt Elektroinstallation mit Solar Anlage und Komponenten,

Klempnerarbeiten für die Wasserversorgung mit Therme, Gasinstallation zum Heizung und Kochen.

 

Das Haus wird so gebaut, dass es zum Mitnehmen in ihre Heimat zu demontieren ist, es ist auch Erdbebensicher.

 

Dieses Stelzenhaus steht auf einem Rohr und ist um die eigene Achse in jede Himmelsrichtung drehbar.

 

Das Haus besteht aus einem Bodenelement, 4 Seitenwänden, 1 Dachelement.

Der Grundaufbau besteht aus Kanthölzern mit Spanplatten, die Wärmedämmung erfolgt aus Schafwolle oder Hanf,

ein Rohstoff der überall auf der Welt zu erhalten ist.

Das Haus hat je einen Frischwasser und Abwassertank.

Für Warmwasser sorgt eine Therme, und zum Heizen und Kochen Flaschengas.

Die Stromversorgung besteht aus einer 12 Volt Anlage aus einem Solar Paneel, Laderegler und Batterie.

Da das Haus der Sonne nachgeführt werden kann erhöht sich die Kapazität der Batterie.

In der Winterzeit muss in unseren Breiten der Strom vom Netz zugeführt und auf 12 Volt runtergeregelt werden.

 

Die Toilette besteht aus einem Trockenklo. Zur Geruchsbindung wird Rindenmulch benutzt

und in einen Thermokomposter gefüllt. Zusätzlich mit Kücheabfällen entsteht nach einem Jahr zum Düngen Komposterde.

 

Ein großer Teil der Einbauelemente kann aus schon mal verwendeten Teilen bestehen,

 z.B. aus nicht mehr benötigten Einbauteilen von Wohnwagen und Wohnmobilen.

 

Die ungefähren Kosten für ein Musterhaus betragen ca.10.000 €.

Es finanziert sich zum Teil durch den Wegfall des Mietzuschusses.

 

Mit Fachwissen können wir die Flüchtlinge mit einem gutem Gewissen nach Hause entlassen - abschieben ist nicht hilfreich.